Es wott es Vreneli z'Bärg ga
Eine junge Frau, Verena mit Namen, wollte einst auf dem Gipfel des Glärnisch einen Garten anlegen. "Das ist Gott versucht!", warnten die Leute im Tal. Verena aber sagte: "Ob's dem Herrgott gefällt oder nicht - jetzt steig' ich erst recht hinauf!" Über den Kopf stülpte sie einen kupfernen Sennenkessel, damit sie nicht nass werde, wenn es schneie. Als sie aber oben ankam, da schneite es so heftig, dass der Kessel schwer wurde und sie ihn nicht mehr vom Kopf heben konnte. Die Last drückte Verena zu Boden, und der Schnee deckte sie zu. Seither nennen die Leute das viereckige Schneefeld auf dem Gipfel des Glärnisch "Vrenelisgärtli". So geht die Sage des Vreneli, zitiert nach der üppigen und lesenswerten Geschichtensammlung des jahrzehntelangen Wahlglarners Emil Zopfi. "Der Glärnisch ist kein schwieriger Berg", schreibt er, und: "Der Glärnisch ist auch kein hoher Berg. Kein Gipfel des Massivs erreicht auch nur 3000 Meter, und doch wirkt er durch seine Masse, seine zweitausend Meter hohen Felsabstürze und den Gletscher, der wie grönländisches Inlandeis auf der Hochfläche zwischen Ruchen und Bächistock lagert, wie ein gewaltiges Massiv." Da gibt es eigentlich nichts hinzuzufügen. Also, den Rucksack packen, die Bergschuhe schnüren und los!