Von den steilen Wänden des Ruchenwestgrates werden immer wieder ganze Pflanzen oder Samen ins Tal herabgeschwemmt
Kinderfreundlich
So findet man am Südufer des Klöntalersees vorwiegend in der Nähe von Runsen viele Alpenpflanzen. Die folgenden Arten wurden anlässlich einer Begehung im Herbst 1995 festgestellt:
Narzissenblütiges Windröschen (Anemone narcissiflora), Alpenmargerite (Leucanthemum alpina), Alpenhahnenfuss - (Ranunculus alpestris). Grosse Soldanelle (Soldanella alpina), Gelbe Bergplatterbse (Lathyrus laevigatus), Alpengemskresse (Hutchinsia alpina), Alpenweidenröschen (Epilobium anagallidifolium). Kriechendes Gibskraut (Gypsophila repens), Knöllchenknöterich (Polygonum viviparum).
Diese Arten finden hier in tiefen Lagen kleinräumig ähnliche Verhältnisse, wie sie sonst viel höher herrschen, weil der Schnee auf den Lawinenkegeln lange Zeit jeden Pflanzenwuchs verhindert. In der alpinen Stufe kennt man diese Erscheinung von den Schneetälchen (kleine Mulden, die sehr spät ausapern). Hier im Klöntal, auf nur 850 m Höhe, bleibt der Lawinenschnee oft bis in den Herbst liegen oder verschwindet gar nicht.
Waldschlüsselblume (Primula elatior), Bachnelkenwurz (Geum rivale), Pestwurz (Petasites) und ährige Rapunzel (Phyteuma spicata) können in der Nähe von Restschnee häufig den ganzen Sommer und Herbst blühend angetroffen werden. Auf den farbigen Wiesen von Schlettern oberhalb des Isenberglis findet der Wanderer am Weg Magerwiesenpflanzen wie den Kleinen Wiesenknopf (Sanguisorba minor), den Echten Wundklee (Anthyllis vulneraria), den Mittleren Wegerich (Plantago media), das Zittergras (Briza media), die besonders typische aufrechte Trespe (Bromus erectus) und die Wiesensalbei (Salvia pratensis). Steigt man weiter, so gelangt man auf die Heualp Planggen, die leider nur noch zu einem kleinen Teil genutzt wird. Hier fallen die violett leuchtenden Blüten verschiedener geschützter Knabenkräuter (Orchis sp.) auf. Zur Zeit des Bergfrühlings sind die Alpweiden am Weg von Gumen auf der Alp Aueren nach Dejen übersät von Enzianen. In den Ritzen des Kalkgesteins findet hier auch die goldgelb blühende, geschützte Aurikel (Primula auricula) Platz. Auf den feuchteren, moorigen Stellen in der Nachbarschaft leuchten die rotlila Blüten der Mehlprimel (Primula farinosa).