Nur etwa 200 Meter weiter treffen die Felsen auf den Weg. Wir sind im Tiefenwinkel, ein Name der noch aus den Zeiten des ungestauten Sees herrührt, als das Ufer das Wasser in einem sehr spitzen Winkel umgab, in einem tiefen Winkel eben. Durch das Laub der Bäume sind oben in den Felsen ein paar dunkle, nur schwer erkennbare Nischen wahrnehmbar. Es sind die Eisenlöcher, die an die erwartungsvollen Zeiten am Ende des 16. Jahrhunderts erinnern, als man das begehrte Eisen als Rohmaterial für Hellebarden, Spiesse, Schwerter und anderes Schlachtmaterial auf eignem Grund gewinnen wollte. Das Land Glarus hatte sich den Anspruch auf das Eisen genommen, die Grundbesitzer enteignet, eine Bergwerksgesellschaft gegründet, spekuliert und alles verloren, denn vom Eisen gab es weder sonderlich viel noch war seine Qualität gut. Es gab Händel und Streitereien, Eisen wurde gestohlen und Löhne nicht entrichtet. Man wollte schlau sein und hatte das Bergwerk für eine überrissene Summe verkauft. Doch der Käufer, der Mörsberger, ein adliger Lebemann, war noch schlauer – er hat die Summe nie bezahlt. Heute erinnern nur noch ein Haufen gebrochenes Roteisenerz, das weit unter der Wasseroberfläche am Ufer des ehemaligen Tiefenwinkel liegt, Eisenschlacken, Kohlplätze und Namen wie Isebergli und Kohlgrüebli an die einstige Bergwerkstätigkeit.